Wir benötigen eine neue Wortart, die ich mal Personalnomen nenne. Mit diesen Personalnomen werden Individuen oder Gruppen von Individuen benannt. Sie unterscheiden sich in ihrem Verhalten von den Nomen, mit denen Gegenständliches und Nicht-Gegenständliches sowie andere Lebewesen als der Mensch benannt werden. Ich gehe mal davon aus, dass wir auf das Gendern von Benennungen wie Tisch oder Idee und ähnlichem verzichten können. Ebenso können wir auf das Gendern von Tieren und Pflanzen verzichten, auch wenn sich die von mir vorgeschlagenen Regeln sicherlich auch auf Hund, Katze & Co. anwenden ließen. Ich bezweifle jedoch mal, dass Hund, Katze & Co. für derartige Belange ein Bewusstsein hat. Lediglich der hat dieses Bewusstsein und sollte dieses Bewusstsein nicht auf z. B. Tiere projizieren.

Im Deutschen gibt es die Endung für die feminine Singular-Form „in“. Jetzt benötigen wir eine Endung für die maskuline Singular-Form und eine Endung für die diverse Singular-Form. Für die maskuline Form böte sich die Endung „ich“ an, die wir schon z. B. vom Mäuserich her kennen. Alternativ wäre noch die Endung „er“ möglich, was aber zu unschönen Formen führt, wenn die Form selbst schon auf „er“ oder auch „or“ endet (Bäcker -> Bäckerer, Autor -> Autorer).

Eine Endung für die diverse Form zu finden, gestaltet sich nicht ganz so trivial wie es vielleicht den Anschein haben könnte. Da die diverse Form auch verwendet werden soll, wenn der Sexus unbekannt ist, fallen Endungen oder Benennungen weg, die uns aus der LGBT-Bewegung bekannt sind, wie z. B. „trans“. Als Endungen oder Benennungen fallen „ix“ oder „div“ weg, da sie schnell pejorativ zu „nix“ bzw. „diva“ verändert können. Es war ja mal „x“ im Gespräch für eine Allgenera-Allsexus-Allgender-Form, scheint sich aber auch nicht richtig durchgesetzt zu haben, vermutlich weil es einfach nicht mit verschiedenen davorstehenden Konsonanten harmoniert.

Ich habe mich an verschiedenen „Ableitungen“ von „divers“ versucht. Doch das hat sich als wenig erfolgversprechend herausgestellt. Jede einzelne Kombination aus 2-3 Buchstaben aus diesem Wort birgt Fallstricke, die den oben von mir genannten Ansprüchen nicht entsprechen würden. Glücklicherweise gibt es ja noch einige andere Vokal-Konsonant-Kombinationen, wenn auch nicht allzu viele geeignete. Reine Vokale schließe ich mal aus, da ich sie als komplett langweilig und uninspiriert empfinde und bei schlechter Aussprache auch schon mal untergehen können. Ebenso schließe ich Konsonant-Vokal-Kombinationen aus, da viele dieser Kombinationen in Verbindung mit einem davorstehenden Konsonanten schwierig zu bilden sind. Am besten gefällt mir die Endung „iv“ (auch gerne „if“ oder „iw“) mit kurzem „i“ wie in „in“. Das „i“ taucht auch in der femininen Endung „in“ auf, ebenso wie in der von mir vorgeschlagenen maskulinen Endung „ich“. Insofern bleiben wir beim Vokal konsistent.

Wir benötigen eine Grundform für Personalnomen. Diese Grundform ist die bisherige maskuline Singular-Form, die dann jedoch sowohl sexus- als auch genuslos wird. Weiterhin benötigen genusspezifische Endungen. Gehen wir davon aus, dass bis auf wenige Ausnahmen (Mädchen, Kind, Baby etc.), die unverändert bleiben können, keine Personalnomen im Neutrum gibt, benötigen wir drei genusspezifische Endungen: -(r)ich im Maskulinum, -in im Femininum und -iv im Diversum. Dabei wird die Endung -(r)ich zu –ich, wenn die Grundform auf „r“ endet. An diese Grundform werden jetzt die jeweiligen Endungen angehängt.

Tabelle 10: Gendern mit Endungen am Beispiel von Berufsbezeichnung

Grundform

Singular (m)

Singular (f)

Singular (d)

Plural (m)

Plural (f)

Plural (d)

Plural (m/f/d)

Bäcker

Bäckerich

Bäckerin

Bäckeriv

Bäckerichen

Bäckerinnen

Bäckeriven

Bäckeren

Polizist

Polizistrich

Polizistin

Polizistiv

Polizistrichen

Polizistinnen

Polizistiven

Polizisten

Kaufmann (*)

Kaufmann

Kauffrau

Kaufvram

Kaufmänner

Kauffrauen

Kaufvramen

Kaufleute

(*) Endet die Grundform auf „mann“, wird die Endung in der femininen Form zu „frau“ und in der diversen Form zum Beispiel zu „vram“. Die Pluralformen ändern sich im Vergleich zu den heutigen Formen nicht. Erläuterung zu dieser Form finden Sie unter
Tabelle 11 und 11a-b: Die Personalnomen nach Vorbild des Chinesischen

 

Tabelle 10a: Die zugehörigen Kasusformen

Endung

Nominativ

Genitiv

Dativ

Akkusativ

-(r)ich

(r)ich

(r)ichs

(r)ich

(r)ich

-in

in

in

in

in

-iv

iv

ives

iv

iv

-ichen

ichen

ichen

ichen

ichen

-innen

innen

innen

innen

innen

-iven

iven

iven

iven

iven

 

Zu den weiteren Tabellen:

Tabelle 1: Die bestimmten und unbestimmten Artikel

Tabelle 2: Die Personalpronomen

Tabelle 3: Die Demonstrativpronomen

Tabelle 4: Die Reflexivpronomen

Tabelle 5 und 5a: Die Possessivpronomen

Tabelle 6: Die Relativpronomen

Tabelle 7: Die Interrogativpronomen

Tabelle 8: Die Indefinitpronomen

Tabelle 9: Die Adjektive

Die Adverbien und die Präpositionen

Tabelle 10 und 10a: Die Personalnomen mit Endungen

Tabelle 11 und 11a-b: Die Personalnomen nach Vorbild des Chinesischen


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